SHalom & Moin!Sichtbarmachung jüdischen Lebens per App in Schleswig-Holstein
Der Bound trägt den Titel „SHalom & Moin“ und entstand im Uniseminar zur Geschichte der Neuzeit: Zuwanderungsgeschichten Kieler Jüdinnen und Juden aus der ehemaligen Sowjetunion seit 1990. Geleitet wurde dieses vom Lehrbeauftragten für Geschichte und Soziologie an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Dr. Helge-Fabien Hertz.
Das Besondere: Ein Bound – zwei Spiele
Gemeinsam mit zehn Geschichtsstudierenden und in Zusammenarbeit mit vielen Kooperationspartnern wie der jüdischen Gemeinde Kiel und Region e. V. wurde ein Bound entwickelt, der die Vielfalt des jüdischen Lebens in Schleswig-Holstein und Deutschland den Spieler:innen intuitiv näher bringt.
Dieser Bound hat doppelten Boden, denn er zeigt nicht nur das aktuelle jüdische Leben in Schleswig-Holstein, sondern macht auch den Zuwanderungskontext des heutigen Judentums in Deutschland sichtbar und erlebbar: Der Großteil wanderte in den 1990er Jahren aus der ehemaligen Sowjetunion ein. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Sensibilisierung in Bezug auf gegenwärtigen Antisemitismus.
Das Besondere: Der Bound kann mit GPS-Koordinaten in der Stadt Kiel gespielt werden, aber funktioniert auch offline.
Wie das auf zwei unterschiedliche Wege mit Actionbound funktioniert, kannst du hier nachlesen:
Kieler Stadttour mit bekannten Stationen
Mitten in der Kieler Innenstadt kann man den Bound starten lassen, um mehr über das jüdische Leben zu lernen. Leider kommt dieses Thema im Unterricht an Schulen immer wieder zu kurz. Deshalb wurde der Bound insbesondere für den Schulunterricht entwickelt. Mit dem Bound kann man interaktiv Wissen vermitteln und hat dabei noch eine Menge Spaß.
Ziel des Bounds ist es, die Stadt anders wahrzunehmen. Orte, wie zum Beispiel der Kieler Hauptbahnhof, die auf den ersten Blick überhaupt keinen jüdischen Bezug haben, werden durch die Inhalte des Bounds in ein neues Licht gesetzt.
Ein weiterer Ort, der während der Stadttour besucht wird, ist der Alte Jüdische Friedhof in Kiel. Der Spielende lernt etwas über die besondere Bedeutung von Friedhöfen: Jüdinnen und Juden glauben an die leibliche Auferstehung der Toten am Jüngsten Tag.
Der Bound kann auch ortsunabhängig gespielt werden. Für die Informationen muss man nicht zwingend vor Ort sein, die Koordinaten können auch ganz einfach übersprungen werden. Dies wurde mit Hilfe der Funktion der Switches umgesetzt. Dank dieser Planung haben so auch Schüler:innen aus anderen Städten die Möglichkeit, mehr über die jüdische Geschichte zu lernen, ohne direkt vor Ort sein zu müssen. Ein nachhaltiger Gedanke mit Wirkung!
Bound plus Handreichung
„SHalom & Moin” wurde für Schüler:innen ab der 9. Klasse entwickelt. Die Spieldauer beträgt circa 80-90 Minuten. Wenn man die Stationen vor Ort ablaufen möchte, sollte man ein bisschen mehr Zeit einplanen.
Angedacht ist der Bound für eine Doppelstunde. Als perfekte Ergänzung gibt es noch eine Handreichung für Lehrkräfte mit vielen informativen Texten und praktischen Zusatzinformationen.
Das Projekt ist wirklich ein großer Erfolg und Actionbound freut sich sehr, dass Wissen auf diese Art und Weise vermittelt wird! Großartig!
Übrigens: „SHalom & Moin”, der Titel des Bounds, war auch der Slogan des Bundeslandes Schleswig-Holstein für das Themenjahr „1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“, das 2021/22 gefeiert wurde. Wer hat’s gewusst?
Hier geht es direkt zu dem Bound.
Einmal Actionbound – wieder Actionbound
Dr. Helge-Fabien Hertz, Lehrbeauftragter für Geschichte und Soziologie an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel.
Einen weiteren kleinen Einblick in das Projekt könnt ihr in dem Artikel der jüdischen Allgemeinen nachlesen.
HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!